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„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge."  Epiktet

Resilienz-Quick-Fix

Eine schnelle praktische Vorgehensweise bei alltäglichen Herausforderungen

Täglich können Dinge schiefgehen, misslingen oder eine unerwartete Wendung nehmen. Obwohl man selbst meist einen guten Plan für den Tag hat und man selbst das Gewollte ansteuert, können ungewollte oder unerwartete Ereignisse reinfunken. Trotz bester Absicht und Eigeninitiative kann es sein, dass uns alltägliche Herausforderungen begegnen und manches über den Haufen werfen. Der Tag bietet alles. Hoffentlich oft erfreuliches, und manches Mal auch ungewolltes. Kein Grund sich den Tag versauen zu lassen. Egal was passiert, es liegt an uns, damit umzugehen. Aus der Sicht der Resilienz kommt es nicht darauf an, was passiert ist, sondern wie wir damit umgehen. Damit umgehen bedeutet, wie bewerten wir die Situation, welche neue Perspektive können wir daraus gewinnen und welche Handlungsoptionen können wir erschließen. Am Ende des Tages geht es darum, wie wir es gemeistert haben und was wir aus der Erfahrung für den nächsten Tag mitgenommen haben. Damit bietet jeder Tag mit seinen alltäglichen Herausforderungen neue Möglichkeiten um zu lernen und das eigene Repertoire an Lösungsoptionen zu erweitern. Die Methoden der Resilienz bieten hier Wege an, um wieder in die eigene Wirksamkeit zu kommen. Ich möchte hier drei einfache und praktische Schritte vorstellen, die bei alltäglichen Herausforderungen eine schnelle Lösung darstellen. Ich nenne die drei Schritte Resilienz-Quick-Fix, weil sie einen direkten und schnellen Ausweg aus der unerwünschten und herausfordernden Situationen bieten.

1. Das Ereignis annehmen

Es gilt der Grundsatz „Akzeptiere das, was du nicht verändern kannst“. Damit gemeint ist es, nicht gegen Unveränderliches anzukämpfen und dafür Energie zu vergeuden, sondern zuzulassen, was geschieht oder geschehen ist. Dies beginnt damit bewusst zu erkennen, dass man das Ereignis nicht mehr rückgängig machen kann. Es ist nun mal so, wie es ist. Annehmen heißt, nicht gegen den Strom zu schwimmen sondern klar zu sehen, dass es nun mal jetzt die aktuelle Situation ist. Bei Annehmen sagt man sich innerlich „ja, es ist okay“ dazu. Vielleicht sind 9 Dinge von 10 heute gut gegangen, und nur diese eine Sache passt nicht, und das ist okay. Vielleicht erinnert man sich daran, dass es auch ein „Highlight“ und Erfreuliches heute gab, und dieses Ereignis ist nun mal ein „Lowlight“, was auch sein darf. Es wächst damit die Akzeptanz für alle Facetten des Tages. Mit der Zeit entwickelt man eine Gelassenheit gegenüberüber unerwünschten und herausfordernden Ereignissen, weil man weißt, dass beide Seiten der Medaille zum Leben gehören. Gewolltes und Ungewolltes, beides ist in Ordnung. Erfreuliches und Herausforderndes, beides darf sein. Es wächst die Gewissheit, dass alles was geschieht für irgendetwas mal gut sein wird. Auch herausfordernde Situationen des Tages bieten einen Mehrwert für das eigene Leben, wofür es sich lohnt, sie zu meistern. Schlussendlich wächst man an jeder Herausforderung. Somit ist der erste Schritt, das Ereignis anzunehmen und ja zu sagen. Es ist okay. Es darf sein. Beim ersten Schritt der Resilienz-Quick-Fix betrifft das Annehmen sowohl das Ereignis selbst, als auch die damit verbundene berechtigte Weise der entstandenen Empfindungen.

2. Die Dinge ins rechte Licht rücken

Beim zweiten Schritt beginnt die mentale Denkarbeit. Hierbei geht es darum, sich nicht in den Empfindungen, die das Ereignis mit sich bringt, zu verlieren, sondern auf konstruktive und nutzbringende Gedanken umzuschalten. Es gilt der Grundsatz „Die Art und Weise, wie wir über die Dinge denken, beeinflusst diese wesentlich“. Das herausfordernde Ereignis ins rechte Licht zu rücken heißt, eine neue Perspektive auf das Ereignis einzunehmen. Auf eine gewisse Art und Weise der aktuellen Situation einen Sinn und eine Bedeutung zu verleihen oder sie zumindest zu relativieren. Aus der Not eine Tugend zu entwickeln. Es soll nichts Schlimmeres passieren, als das jetzt. Vielleicht hätte es noch schlimmer kommen können, es ist aber nicht passiert. Es ist halb so schlimm, wie es ist. Somit ist das Schwarzmalen eindeutig zu beenden und gedanklich soll man sich auf eine bessere Zukunft konzentrieren. Ganz im Sinne, in jedem Unglück ist ein Glück verborgen. Hier geht es darum, gedanklich zu neuen Ufern aufzubrechen. Auch eine herausfordernde und schwierige Situation bietet Lösungen und enthält neue Chancen. Ausgehend von dem gewünschten Ausgang für die aktuelle Situation, entwickelt man ein zukünftiges Ziel-Bild. Somit wendet sich der zweite Schritt der Lösungssuche für die Bewältigung der Situation zu. Hierbei kreisen die Gedanken nicht mehr um das Problem selbst, sondern wenden sich bewusst den möglichen Handlungsoptionen zu. Die gedankliche Richtung ändert sich über das herausfordernde Ereignis selbst. Weg von ungewollt, hin zu, wie verbessere ich es. Damit taucht das Ereignis in ein neues Licht. Somit liegt beim zweiten Schritt der Resilienz-Quick-Fix die Perspektive bei dem gewünschten Ziel-Bild und den dafür möglichen neuen Handlungsoptionen.

3. Handlungsoptionen wählen und den ersten Schritt setzen

Die Taoisten sagen „Auch eine 1000 Meilen Reise beginnt mit dem ersten Schritt.“ Für die Taoisten bedeutet es, Handeln statt Grübeln. Um raus aus der herausfordernden Situation und rein in die eigene Wirksamkeit zu kommen, bedarf es, eine mögliche Handlungsoption zu wählen. Einen ersten Schritt in Richtung Ziel-Bild zu setzen. Das Blatt wendet sich, sobald man den ersten kleinen Schritt der gewählten Handlungsoption gesetzt hat. Mit dem Setzen des ersten Schrittes ist man bereits in Richtung Verbesserung unterwegs. Mit dem eigeninitiativen Handeln entsteht mehr Zuversicht für den Ausgang der Lage. Man hat das Ruder wieder an sich gerissen. Somit beeinflusst nicht das herausfordernde Ereignis einen, sondern man hat selbst Einfluss darauf und gestaltet die Situation neu. Ein angenehmes Gefühl, wieder selbst Herr bzw. Gestalter der Lage zu sein, macht sich breit. Der dritte Schritt setzt voraus, dass man seine Entscheidungsfreiheit und Eigenverantwortung aktiv wahrnimmt. Somit lautet hier der Grundsatz „Nutze in jeder Situationen deine Entscheidungsfreiheit und deine Eigenverantwortung“. Anschließend kann man stolz auf sich selbst sein, dass man nicht im Jammertal geblieben ist, sondern den Berg der Herausforderung erklommen hat. Somit geht es beim dritten Schritt der Resilienz-Quick-Fix um den eigenen aktiven Beitrag und die Umsetzung für die Verbesserung der Situation.

Abschließend kann es sinnvoll sein, die drei Schritte zu verinnerlichen und mental abzuspeichern. Es kann wertvoll sein, vergangene Herausforderungen bezogen auf die drei Schritte zu reflektieren. Es ist ein gutes mentales Training, die vergangenen herausfordernden Ereignisse zu analysieren und bezogen auf die Vorgehensweise mit den drei Schritten durchzudenken. Die eigene Resilienz-Kompetenz wird oft mit einem Muskeltraining verglichen. Je öfters man es trainiert, umso stärker wird es. Anschließend steht einem die drei Schritte-Vorgehensweise bei künftigen Herausforderungen mental schneller zur Verfügung.

Zusammenfassend anbei die drei Grundsätze für die eigene Gestalter-Kraft: 1) Akzeptiere, was du nicht verändern kannst. 2) Sei dir bewusst, dass das wie du über die Dinge, die geschehen, denkst, einen wesentlichen Einfluss hat. 3) Nutze in jeder Situation deine Entscheidungsfreiheit und deine Eigenverantwortung.

Zusätzlich möchte ich dir die drei Fragen des Resilienz-Quick-Fix mitgeben, die in herausfordernden Situationen als die Drei-Schritte-Vorgehensweise schnell helfen. Frage dich: 1) was ist der Vorteil und das Gute an meiner Herausforderung? 2) wie will ich es haben, was ist mein Ziel-Bild? 3) was kann ich selbst dafür beitragen, um es zu erreichen?

Ich hoffe sehr, dieser Artikel hat dich inspiriert und angeregt, in jeder alltäglichen Situation deine Entscheidungsfreiheit und deine Eigenverantwortung zu nutzen, um mögliche Handlungsoptionen zu erschießen.

Von Herzen gegrüßt
Deine Edith

DI Dr. Edith Dusch

Edith Dusch

Meine Intention ist es, andere Menschen für ihr persönliches Wachstum zu begeistern und sie darin zu unterstützen. Mein Wirken soll einen Raum öffnen, wo jeder zur Entfaltung und zum Aufblühen inspiriert wird. Es ist mein größter Wunsch, dass alle Menschen in eine positive Energie und in eine erfüllende Beziehung zu sich selbst und zu anderen Menschen kommen. Ich bin Unternehmensberaterin, Trainerin, Coach und Autorin für persönliche Entwicklung, für Leadership, für Resilienz und Lebenskraft und für den individuellen Erfolgsweg.

Tipp

Um dieses Thema zu vertiefen, freue mich auf deine Kontaktaufnahme für ein persönliches Coachinggespräch, weiters findest du Möglichkeiten der persönlichen Weiterbildung unter meinem Link Termine

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